1710
Colberg
Das Platonisch=hermetische Christenthum

Das Platonisch=Hermetische Christenthum begreiffend Die Historische Erzehlung vom Ursprung und vielerley Secten der heutigen Fanatischen Theologie, Unterm Namen der Paracelsisten/ Weigelianer/ Rosencreutzer/ Qväcker/ Böhmisten/ Wiedertäuffer/ Bourignisten/ Labadisten/ und Quietisten/ ausgefertiget von M. Ehre Gott Daniel Colberg/ PP. auf der Kön. Schwed. Univ. Greiffswald. Leipzig/ im Verlag Joh. Ludew. Gleditsch und M. G. Weidmanns. 1710.

Erste Aufg.: Das Platonisch-Hermetisches Christenthum ... ausgefertiget von M. Ehre Gott Daniel Colberg/ Professore Pubilico auff der Königl. Unviersität Greiffswald ... Franckfurt und Leipzig, bey Moritz Georg Weidmann, Druckts Joh. Köler, 1690-1691.


1 [30] CAP. I. Vom ursprung der heutigen Schärmerey
1. Beschreibung des Platonischen Christenthums
2. Grund=Sätze der Pythagorischen Philosophie.
3. Platonische Lehren/ darauff der Fanatismus ruhet.
4. Die Stoici stimmen in vielen mit Platone überein.
5. Theologia Mystica entspringet aus Vermengung der Platonischen Philosophie und Christlciehn Theologie. Simonis Magi Schwärmerey. Der Gnosticorum, Valentinianer und Marcioniter Ketzereyen kommen her aus der Platonischen Philosophie.
6. Der Väter Liber zur Platonischen Welt=Weißheit.
7. Die daraus entstandene fügliche Redens=arten Clementis Alexandrini.
8. Origenis Platonische Jrthümer.
9. Warum einige Väter so hart wider die Philosophie reden. Ursprung des Einsiedler=und Münch=Lebens.
10. Manicheer und Priscillianisten sind Platonici.
11. Theoloiga Mystica Dionysii Areopagitae wenn und von wem sie geschrieben.
12. Johannes Erigena Scotus vertirt die Theologiam Mysticam Lateinisch. Ferner Hülfs=Mittel zu ihrer Fortpflantzung.
13. Mystische Scribenten im dreyzehnden und folgenden Seculis; Wodurch die Theologia Mystica in Auffnehmen gerathen.
14. Jrrige Lehren und Redens=Arten der Theologia Mysticae. Ursprung der dreyen Mystischen Wege. Theologia Mystica giebt Anlaß zur geistlichen Hoffart/ Schwärmerey und Enthusiasterey.
15. Befordert Almarici, der Albigenser/ Fratricellen/ Begarden und Beginen/ Ketzerey.
16. Die heutigen Schwärmere beruffen sich auff die Mysticos. teutsche Theologia/ wer sie geschrieben/ und was davon zu halten. Wem sie Lutherus recommendiret. Thomae à Kempis Buch von der Nachfolge Christi/ hägt Papistische und Enthusiastische grumpen. Thauleri Enthusiasterey.
17. Hermes Trismegisti Bücher befodern den Fanatismum.
18. Trismegisti Lehr.
19. Wer Trismegistus gewesen. Hat die ihm beygelegten Bücher nicht geschrieben.

101 [130] CAP. II. Vom Grund=Jrrthum der Platonischen Schwärmerey und Folge der übrigen Jrrthümuer.
I. Die Schwärmer sind im Fundament einig.
2. Articuli funtamentales der Platonischen Christen.
3. Fanatische Theilung der Glaubens=Articel in innerliche und äusserliche/ so aus der Trennung des inwendigen und auswendigen Menschen entstehet.
4. Der Fanatische inwendige Glaube ist auch bey Jüden/ Türcken und Heyden/ ohne äusserliche Erkäntniß von Christo.
5. Libertinismus credendi der Schwärmer.
6. Verwerffung der Mitteldinge.
7. Mystische Erklärung der heil. Schrifft vom Lapido Philosophico.
8. Auszug aus Julii Sperbers Wunderbuch.

131 [160] CAP. III Vom Prinicipio des Platonischen Christenthums.
I. Connexio.
2. Zwene Wege zur Weißheit/ Cabala und Magia.
3. Was durch die wahre Cabala verstanden werde. Cabala gründet sich auff göttliche inwendige Offenbahrung der Engel. Wunderwerck geschehen durch Hülffe der vermeynten Cabala. Moses, Josua, Salomon, Trismegistus, &c. sind vorgegebene Cabalisten.
4. Der wahren Magiae Beschreibung und Unterscheid. Entspringt aus dem Licht der Natur. Was durchs Buch des Lebens verstanden werde. Natur=Buchstaben. Natursprache. Wirckung der Magiae. Christus/ die Propheten und Apostel sind keine Magi gewesen. Cornelius Agrippa. Marsilius Ficininus. Die Platonischen und Pythagorischen Philosophi sind meistentheil Zauberer gewesen.
5. Die Fanatici allegiren die Schrifft zum Schein/ aber im Mystischen Verstande. Aegydii Guttmanns Offenbarung göttlicher Majestät.
6. Die Platonischen Christen gebrauchen zweydeutige unverständliche Reden.

178 [207] CAP. IV. Vom Paracelsismo.
I. Theophrastus Paracelsus ist ein Anfänger der heutigen Schwärmerey.
2. Sein Lebens=Lauff: Ruhmräthigkeit: verbothene Künste.
3. Reformieret die Theologie nach Pythagorae/ Platonis und der Cabalisten Philosophie.
4. Seine Schrifften.
5. Einige Paracelsisten werden genennet/ wie auch die/ so darwider geschrieben.
6. Helmontii Platonischer Fanatismus.

205 [234] CAP. V. Vom Weigelianismo.
I. Weigels Leben und Lehrmeister. Die heutigen Sibyllischen Schrifften sind ertichtet. Thomä Müntzers und Schwenckfelds Concordantz mit Weigelio.
2. Weigelii Schrifften und Widerleger.
3. Esaias Stieffels und Eyechiel Meths Schwärmerey.
4. Hans Banier wird vom Schneider zum Propheten.
5. Gottfried Friedeborn verunruhiget das Stetinische Ministerium mit seinem Weigelianismo.
6. Adolphi Helds Fanatismus.
7. Christian Hoburg ein Ertzlästerer und Weigelianer.
8. Joachim Betkii Jrrthümer.
9. Hartwig Lohman und Nic. teting.
10. Jacob Taube und Thomas Tanto suchen den Weigelianismum in Lübeck einzuführen.
II. Frid. Brecklings Verführungen.
I2. Augustini Fuhrmanns Rettung der alten wahren Christlichen Religion.
13. Unterschiedliche Weigelianische Schrifften.
14. Exempel einiger so vom Weigelianischen bekehret. Etliche Falln wieder ab.
15. Einige Chiliasten und neue Propheten werden gennenet.

265 [294] CAP. VI. Von den Rosencreutzern.
1. Die Rosencreutzer sühren Platonische Principia.
2. Unterschiedliche Meynungen von ihnen.
3. Gehen schwanger mit einer allgemeinen Reformation.
4. ob einer/ Nahmens Christian Rosencreutz/ gelebet habe. Woher der Nahme der Brüderschafft vom Rosencreutz entsprungen. Rosencreutzer geben ein hohes Alter vor; Müssen Mystisch verstanden werden: Sophistisieren: Rühmen sich vieler Künste und Wissenschafften.
5. Robertus de Fluctibus. Julius Sperber. Guttmanns Offenbahrungs=Tafel. Unterschiedliche Rosencreutzerische Schrifften werden benennet. Wer sie widerleget hat.

291 [320] CAP. VII. Von der Qväckerey.
1. Qväckerey ist gantz alt.
2. Jhr Ursprung. die Papisten befürdern die Qväckerey.
3. Jacob Naylor giebt sich vor Christum aus.
4. Einige Schrifften der Qväcker. Wer sie widerleget.
5. Das Zittern ist nicht allen Qväckern gemein. Kommt von der Pythia her.

307 [336] CAP. VIII. Von Jacob Böhmen Schwärmerey.
1. Jacob Böhm wird von vielen hochgehalten.
2. Wie er zur Platonischen Schwärmerey gekommen.
3. Hat Platonische/ Paracelsistische und Weigelianische Bücher gelesen. Bildet ihm eine unmittelbare Offenbahurng ein. Gedicht von seinem Examine vorm Ober=Consistorio zu Dreßden.
4. Böhm gehet viel mit Chymicis und Medicis um. Seine Schrifften.
5. Erlanget grossen Anhang. Qvirinus Kuhlmann/ Abraham von Franckenberg. Theodorus von Tschesch. Wird von unterschiedenen widerleget.

328 [357] CAP. IX. Von den Wiedertäuffern.
1. Die Weigelianer und Rosencreutzer sind subtile Wiedertäuffer. Harmonie Weigelii, und Thomae Müntzers in der Lehr und Redens=Arten. Warum die Weigelianer und heutigen Wiedertäuffer nicht Auffruhr anrichten.
2. Ursprung der Wiedertäuffer. Claus storch. Phil. Melanchthon wird von Meschovio unschuldig des Anabaptismi beschuldiget. D. Carlstad. Thomas Müntzer. Henr. Pfeiffer.
3. Der Münsterischen Wiedertäuffer Beginnen.
4. Der Chiliasmus ist Schuld an der Wiedertäufferischen Unruhe. Lutherus hat nicht Anlaß dazu gegeben.
5. Die Wiedertäuffer sind vielerley Art: Müntzerianer/ Huttiten/ Augustinianer/ Hofmannisten/ Mennonisten/ und Gabrieliten.
6. David Joris und seine Verführungen.
7. Mich. Serveti Lehr hat keinen Zuschub von den Lutheranern bekommen.
8. Andere Wiedertäufferische Secten der Apostolischen/ Geistlichen/ Schweigenden/ Betenden/ Adiaphoristen/ Enthusiasten/ Adamiten/ Grubenheimer/ Libertiner/ Familisten/ A=B=C=Shüler.
9. Drey Mennonitische Secten.
10. Wiedertäuffer in Mähren. Kommen nicht her von den Waldensern: Unterscheid der Waldenser und Albingenser. Wahrer Ursprung der Mährischen Wiedertäuffer. II. Wiedertäufferische Bücher. Wer sie widerleget hat.

386 [415] CAP. X. Von der Antonia Bourignon.
1. Antonia Bourignon führt Platonisirende Lehr.
2. Jhr Lebens=Lauff.
3. Rühmet sich Göttlicher Offenbahrung und vollkkommener Wissenschafft der Schrifft/ auch anderer Dinge. Jhr Leben stimmt mit den Worten nicht überein.
4. Verfällt durch Lesung der Mystischen Schrifften in den Fanatismum. Hält Jac. Böhmen sher hoch.
5. Eine Summ ihrer Jrrthümer.
6. Schreibt viel Bücher. Macht ihr einen Anhang. Widersicht alle Secten. Wird von einigen widerleget.

414 [443] CAP. XI. Vom Labadismo.
1. Was Joh. Labadie zur Schwärmerey bewogen.
2. Unterschiedliche Judicia von ihm. sein Lebens=Lauff.
3. Schrifften der Labadisten. Wer sich ihnen widersetzet.
4. Der Labadisten Lehr.

427 [456] CAP. XII. Von der Qvietisterey.
1. Die Quietisterey entspringet aus Platonis Lehr und den Mystischen Schrifften.
2. Mich. Molinos fängt die Qvietisterey an. Erlangt grossen Anhang. Geräth utner die Inquisition. Widerrufft.
3. Lehr der Quietisten.
4. Wer von den Quietisten geschrieben.


Des Platonisch=Hermetischen Christenthums. Ander Theil/ Darinn die Stücke der heutigen Fanatischen Theologie, anch Ordnung der Glaubens=Artickel vorgetragen/ aus den Schrifften der Schwärmer gründlich untersuchet/ nach ihrem rechten Verstand und Ursprung erörtert/ und aus GOttes Wort kurtz und deutlich widerleget werden; Ausgefertiget Von Ehre=Gott Daniel Colberg/ P. P. auff der Kön. Schwed. Univ. zu Greiffswald. LEJPEJG/ Jm Verlag Johann Ludewig Gledithsch/ und M. Georg Weidmanns. 1710.